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Internet und Sensortechnik auf dem Acker!

Eine Veranstaltung der „Grünen Woche Rheinland-Pfalz“

mit Staatssekretär Prof. Siegfried Englert

Hintergrund

Technischer Fortschritt in der Landwirtschaft bedeutet heute wie selbstverständlich, dass moderne Landtechnik immer mehr Computertechnologien einschließt. Bordrechner und Sensoren unterstützen den Landwirt bei der Steuerung und Dokumentation seiner Arbeit. In manchen Regionen Deutschlands, wie z.B. Rheinland-Pfalz, fehlen vielen Landwirten jedoch die Möglichkeiten, derartige Technologien wirtschaftlich einzusetzen. Daher wird aktuelle Landtechnik vielfach überbetrieblich in Maschinenringen oder bei Lohnunternehmern eingesetzt. 

Der Optimierung des überbetrieblichen Einsatzes moderner Landtechnik stellen sich in Rheinland-Pfalz vor allem drei Probleme in den Weg:

  • Die kleinräumige und zersplitterte Flächenstruktur im Land erfordert umfassende Vorarbeit bei der Planung und Logistik des Maschineneinsatzes.
  • Lohnunternehmer können ihren Kunden den Zusatznutzen der in ihren Maschinen erfassten Daten (z.B. Ertragskarten) nicht erschließen, da diese die Daten nicht weiterverwerten können.
  • Lohnunternehmer könnten modernste Landtechnik einsetzen, um z.B. auch nach Methoden des Precision Farming zu arbeiten. Die Kunden sind jedoch oft nicht in der Lage, Datenmaterial für einen maschinenlesbaren Auftrag zu liefern.

Bei modernen landwirtschaftlichen Prozessen ist die Kommunikation von Daten, insbesondere von georeferenzierten Informationen, von zentraler Bedeutung. Damit speziell auch kleinere landwirtschaftliche Betriebe vom Einsatz moderner Landtechnik profitieren können, ist eine leistungsfähige, flächendeckende IT-Infrastruktur erforderlich.

So stellt zum Beispiel die Organisation von Ernteketten zur Versorgung von Biogasanlagen mit Energiepflanzen sowohl Anlagenbetreiber als auch Lohnunternehmer jedes Mal vor besondere Herausforderungen. Nicht eine Maschine, sondern eine ganze Erntekette, bestehend aus Feldhäcksler und Transportfahrzeugen, muss optimal organisiert werden. Es gilt, anhand der dem Lohnunternehmen vorliegenden Flächenkoordinaten die günstigsten Routen vom Feld zum Silo zu finden. Gerade wenn Neukunden betreut werden ist die Organisation dieser Erntekette eine besondere Herausforderung.

Erste erfolgreiche Lösungsansätze

Seit 2005 werden in Rheinland-Pfalz Lösungsansätze zur Schaffung dieser IT-Infrastrukturen entwickelt. Mit dem Portal „Flächeninformationen Online“ (FLOrlp) wurde sämtlichen Landwirten in Rheinland-Pfalz ein Zugriff auf die Geoinformationen über die eigenen Flächen zur Verfügung gestellt. Im Projekt „agroConnect.rlp“ wurde mit dem GeoFormular ein Werkzeug entwickelt, mit dem der Landwirt ausgewählte Informationen über seine Flächen mit deren Geokoordinaten kommunizieren kann, also den Ort, wo die Fläche liegt. Mit diesem Werkzeug können Landwirte den Lohnunternehmern einen Überblick über die geografische Lage der zu bearbeitenden Flächen verschaffen. Damit können die Lohnunternehmer große Teile der Logistikplanung schon vorweg durchführen.

Mit dem internetbasierten „Biomasse- und Logistikplaner“ wurde im Projekt RAPR (Raumbezogenes Produktions- und Ressourcenmanagement) ein für alle Ackerflächen in Rheinland-Pfalz aufrufbares Planungswerkzeug der Pflanzenbauberatung entwickelt. Zur standortspezifischen Abschätzung des Ertragspotenzials der wichtigsten Fruchtarten werden heterogene und verteilte Datenquellen in eine Simulationsplattform eingebunden; beispielsweise durch Dienste zur Bereitstellung amtlicher Bodeninformationen oder regionaler Niederschlagsdaten. Landwirte und Lohnunternehmer können so besser planen, welche Erntemengen wo abzufahren sind. Auf Grundlage der Geokoordinaten von Flächen und deren Entfernung zu beispielsweise einer Biogasanlage kann mit diesem Werkzeug z.B. die für die Erntelogistik benötigte Zahl von Transportfahrzeugen ermittelt werden.

Auf Grund dieser Vorleistungen und der hierbei erschlossenen Geodaten-Infrastruktur ist Rheinland-Pfalz eine der Pilotregionen im Projekt iGreen.

Das Projekt iGreen

Es ist vornehmliches Ziel des Forschungsvorhabens iGreen, eine offene und herstellerübergreifende Kommunikations-Infrastruktur für den bundesweiten Einsatz in der Landwirtschaft zu entwickeln. Die Entwicklungen sollen Landwirten ermöglichen, Bordrechner, Mobiltelefone und Hof-PC‘s zu vernetzen, um internetbasierte Dienste von Beratung und Handel in Anspruch nehmen zu können. Aus den vernetzten Datenquellen lassen sich Entscheidungshilfen ableiten, die der Landwirt direkt am Feld mit dem Handy oder Bordrechner nutzen kann.

In dem Forschungsverbundprojekt iGreen arbeiten seit Mitte 2009 insgesamt 24 Partner zusammen, darunter Softwarespezialisten, Landtechnikhersteller und Institutionen der landwirtschaftlichen Offizialberatung. Die Leitung liegt beim Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern. Das Projekt iGreen wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. 

 

Fotos: Lücke/Treitz

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